Nummer 123  -  Oktober 2005

Vortrag Programmänderung:

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Ammerer:
Das Staigersche Kaffeehaus zur Mozart-Zeit und seine Besucher
Freitag, 14. Oktober 2005, 19.00 Uhr, Müllnerbräu (Saal 3)

Gäste herzlich willkommen!
Am 30. Juni 1753 suchte Anton Staiger, bis dato Hofmeister des Bischofs von Lavant, beim Salzburger Hofrat darum an, „dies Orts ein Kaffeehaus errichten zu dürfen“, was ihm zwei Wochen später gestattet wurde. Nachdem er zunächst das bereits bestehende, jedoch in einer schlechten Lage situierte Engelhardsche Kaffeehaus in der Goldgasse Nr. 5 übernommen hatte, fand er einige Jahre später einen wesentlich prestigeträchtigeren Standort:
Er kaufte 1764 die „Abraham Zillnerische Behausung am Ecke des Markts“ (heute: Alter Markt 9) und schuf dort das erste großzügige und komfortable Kaffeehaus für das städtische Bürgertum. Es hat bis heute Bestand und trägt den Namen „Tomaselli“. Insbesondere anhand des Verlassenschaftsinventars von 1781 kann man den alltäglichen Betrieb des Lokals recht gut fassen:
Man erfährt etwas über die angebotene Palette an Getränken und Speisen, über die „edlen Tropfen“ an hochwertigen Alkoholika, die den Vorratskeller füllten, über die Kaffeeröstapparatur und
die Herkunft der Teetassen, aber auch über den Kleiderschrank und die Vorlieben des Cafetiers (notorischer Bildersammler!) sowie seiner Gattin (Liebhaber der Mozartschen Musik!).
Beleuchtet werden soll in diesem Vortrag nicht nur Anton Staigers Aufstieg zu einem führenden Lokalbesitzer in Salzburg, sondern auch die Funktion des Kaffeehauses als Ort der städtischen Kommunikation, des Klatsches und Tratsches, des Spielens und Lesens. Bekannt ist auch, dass bei ihm nicht nur die Mitglieder der Familien Mozart und Haydn, sondern auch
zahlreiche Beamte, Adelige und Geistliche ein und aus gingen.


Veranstaltungsvorschau:

Sonderveranstaltung im Barockmuseum
Freitag, 7. Oktober  2005, 18 Uhr 30
Vortrag von Frau Dr. Roswitha PREISS aus Anlass des 300. Geburtstages des Rokokobildhauers Johann Georg Itzlfeldner. Im Anschluss daran Führung durch die Ausstellung „Johann Georg Itzlfeldner (1705–1790). Bildhauer in Tittmoning – Sein Wirken beiderseits der Salzach – Zum 300. Geburtstag“.

Sonderführung durch Schloss Marzoll
Samstag, 15. Oktober 2005, 14 Uhr
Sonderführung durch die Wallfahrts- und Pfarrkirche St. Valentin in Marzoll und das Schloss Marzoll mit Frau Hiltrud HEMME.
Treffpunkt: vor dem Schloss Marzoll.
Individuelle Anreise.
Anfahrtsmöglichkeiten per PKW: Strecke über den kleinen Walserberg Richtung Bad Reichenhall. Gleich nach der Grenze Abfahrt von der B 21 bei der ersten Ausfahrt (rechts!) Richtung Schwarzbach und dann weiter nach Marzoll. Parkmöglichkeit bei der Kirche bzw. beim Gasthof Schlossberghof.
Eine weitere Anfahrtsmöglichkeit besteht über die Straße nach Großgmain. Hier kommt bald nach dem Freilichtmuseum eine Kreuzung. Links geht es Richtung Latschenwirt und rechts nach Marzoll. Das Auto muss hier auf der Zufahrtsstraße abgestellt werden (Schranken, daher keine Zufahrtsmöglichkeit zum Schloss bzw. Parkplatz!) und Sie gehen dann zu Fuß zum Schloss.
 Anfahrt mit dem Bundesbus (ab Hauptbahnhof) auf der Straße nach Großgmain (Ausstiegstelle Latschenwirt). Von hier kurzer Fußweg zum Schloss.

Ausstellungseröffnung
Samstag, 5. November 2005, 17 Uhr
Eröffnung der Sonderausstellung aus Anlass des 25jährigen Bestehens der Freunde der Salzburger Geschichte: „Salzburger Schätze aus Privatbesitz. Die Freunde der Salzburger Geschichte stellen aus“ im Salzburger Barockmuseum.


Vorträge
Freitag, 14. Oktober 2005, 19 Uhr
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerhard AMMERER.
Der angekündigte Vortrag von Dir. Gunter MACKINGER „65 Jahre Obus für Salzburg“ muss leider wegen Verhinderung des Vortragenden entfallen.

Freitag, 11. November 2005, 19 Uhr
Vortrag von Mag. Julian SCHREIBMÜLLER: Die Familie Heinacher bis zu ihrer Emigration aus Salzburg 1731/32. Familiengeschichte als Beispiel für Ursachen, Verlauf und Folgen der Protestantenvertreibung.

Freitag, 2. Dezember 2005, 19 Uhr
Vortrag von Mag. Dr. Sabine VEITS-FALK: Frauen in der Stadt Salzburg um 1800.

Freitag, 10. Februar 2006, 18 Uhr 30
Jahreshauptversammlung und Vortrag von Alfred HÖCK: „Arbeiter sind im Überfluss vorhanden“. Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte des Baues der Tauernbahn in den Jahren 1901–1909.

Freitag, 10. März 2006, 19 Uhr
Vortrag von Univ.-Ass. Dr. Christian ROHR: Leben mit der Flut: Zur Wahrnehmung und Bewältigung von Überschwemmungen im Inn-Salzachbereich im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit.

Freitag, 7. April 2006, 19 Uhr
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Christian DIRNINGER u. Univ.-Prof. Dr. Robert HOFFMANN: 150 Jahre Salzburger Sparkasse.

Freitag, 12. Mai 2006, 19 Uhr
Vortrag von Dr. Manfred MITTERMAYER: Johannes Freumbichler und sein Enkel Thomas Bernhard (aus Anlass des 125. bzw. 75. Geburtstags).

Freitag, 13. Oktober 2006, 19 Uhr
Vortrag von Univ.-Lektor Lic. phil. Günther E. THÜRY: So war das römische Salzburg. Die Stadt und ihre Geschichte.

Freitag, 10. November 2006, 19 Uhr
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerhard AMMERER u. Mag. Friedrich ADOMEIT: Die Todesurteile der Mitglieder einer Einbrecherbande aus dem Salzburger Flachgau während der Hungersnot 1772..

Freitag, 1. Dezember 2006, 19 Uhr
Vortrag von Mag. Maria GAMSJÄGER: Produzenten – Händler – Konsumenten. Lebensmittelversorgung in der Stadt Salzburg um 1900.

Alle Vorträge finden im Saal 3 des Müllnerbräus statt.


Hinweis:
Landesgeschichte aktuell Nr. 122 ist als Sonderheft zum neuen Bildband des Salzburger Stadtarchivs „Menschen.Bilder – Johann Barth (JOBA) sieht Salzburg 1950–1975“ erschienen.